Wehe denen, die Böses gut und Gutes böse nennen, die aus Finsternis Licht und aus Licht Finsternis machen …
Jesaja 5, Vers 20
„Wehe euch, wenn das noch einmal vorkommt“, ein aufgebrachter Nachbar schimpft mit den Kindern, die nebenan Ball spielen und nun aus Versehen den Ball über des Nachbars Zaun geworfen haben.
Dieses „wehe“ droht Konsequenzen an.
Der Mann ist der Meinung, dass die Kinder ihn ärgern, ihm Böses antun wollten, dabei hatten sie Gutes im Sinn, als sie einander ständig ermahnten, den Zaun im Auge zu behalten.
Der Prophet Jesaja spricht im Namen Gottes, allein in diesem 5. Kapitel, ein fünffaches „wehe“ über das Volk Israel aus – Weherufe um seiner Sünden willen.
In einem amerikanischen Roman von Lynn Austin kommt das Thema unseres Monatsspruches voll zum Tragen.
Es handelt sich darin um den Einfall der Nationalsozialisten im Mai 1940 in die Niederlande. Eine Gruppe im Untergrund, die nur Gutes im Sinn hatte, nämlich den verfolgten Juden Beistand zu leisten, musste es hinnehmen, gegen ihr eigenes Gewissen Schritte zu gehen, die Gutes in Böses umsetzten.
So stahlen die Mitglieder dieser Widerstandsgruppe beispielsweise Lebensmittelmarken für die verfolgten Juden – Hilfe zum Überleben.
… Ein Auszug aus diesem Buch:
„Herr, diese Arbeit ist notwendig, begann Pieter zu beten … Gott, wenn es dein Wille ist, dann gib, dass alles gut läuft! Sie schlossen gemeinsam mit dem Vaterunser.
Noch nie hatten die Worte „erlöse uns vom Bösen“ eine so konkrete Bedeutung für Lena gehabt“.
Die vielen jungen Leute, die ihr eigenes Leben auf ´s Spiel setzten, gerieten oft an ihre ethisch moralischen Grenzen, dazu im Wissen, dass sie letztendlich den Widerspruch zwischen gut und böse allein nicht zu lösen vermochten, um Menschen vor dem Tod durch die Nazis zu bewahren. Doch sie wussten sich in Gottes verständnisvollem Schutz geborgen.
Am 9. November vor 84 Jahren begannen die Nationalsozialisten Deutschland in das Land der Finsternis zu tauchen. Es war die sogenannte „Kristallnacht“, der Progrom gegen die Juden. Sie hatten bei ihrer Machtübernahme 1933 von einer großartigen, hellen Zukunft für das Deutsche Reich gesprochen.
Dieser Prophezeiung waren Millionen Menschen zum Opfer gefallen.
Dem „wehe“ des Propheten Jesaja – diesem wichtigen Warnzeichen – steht aber nun am Ende dieses Novembermonats die Hoffnung des 1.Advent gegenüber:
„Du Tochter Zion, freue dich sehr! …Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer …“
Dieser Spruch des Propheten Sacharja möge die verängstigten Seelen der Menschen überall mit Licht erfüllen!
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