Der Wolf findet Schutz beim Lamm, der Panther liegt beim Böcklein. Kalb und Löwe weiden zusammen, ein kleiner Junge leitet sie.
Jesaja 11, Vers 6
In gut drei Wochen feiern wir Christi Geburt, das Weihnachtsfest. Bilder stehen vor unserem inneren Auge auf: die Krippe, Maria und Josef, sowie Ochs und Esel.
Maler aller Jahrhunderte haben diese Gruppe gemalt und jede von ihnen ist vom gleichen Thema bestimmt, wenn auch in den verschiedensten Darstellungen.
Und nun wird uns für den Weihnachtsmonat so ein ganz anderes Bild zu bedenken gegeben:
Die faszinierende Friedensvision des Propheten Jesaja; nichts wünschen wir uns sehnlicher, als dass Unmögliches möglich werde.
Das Zusammenleben von Lamm (Sinnbild für Hilfsbedürftigkeit) und Wolf meint den starken bildlichen Ausdruck für den Frieden in Gottes Reich.
Dieses Bild zusammen mit den beiden anderen – Raubtier und Opfertier – muten utopisch an und stehen für die Aufhebung tödlicher Feindschaften.
Und der kleine Junge, zunächst zum Raubgut geworden, erfährt Hilfe und neue Möglichkeiten für sein junges Leben.
Jesaja, der Prophet, hält inmitten von Chaos und brutaler Gewalt eine beinahe paradiesisch scheinende Welt als eine neue Wirklichkeit und eine befreiende Zukunft für möglich.
Es gibt viele Bilder mit dieser so ganz anderen Darstellung unseres Monatsspruchs. Und dennoch stellen sie die Botschaft der Weihnacht ebenso dar als Hort des Friedens wie die uns bekannten alten, schönen Bilder und Lieder.
Diese Botschaft weiß von der Feindschaft, aus der Freundschaft erwächst, weiß von dem Kummer, der sich in Freude wandelt, von der Trauer, die langsam annehmbar wird, von der Armut, die sich zu materieller Sicherheit bessert, von der Obdachlosigkeit, der die Geborgenheit folgt, vom Dunkel, das zum Licht erhellt und endlich – vom Krieg, der zum Frieden führt.
Und immer sind es Menschen, die das Eine wie das Andere vertreten und ausführen.
Die Friedliebenden unter ihnen sind Menschen des Lichts. Die Welt ist voll von ihnen und weil sie im Geiste Jesu ihr Leben gestalten, können wir sie „Heilige“ nennen.
Einer von ihnen ist uns allen bekannt. Wir feiern am 6. Dezember seinen Gedenktag, Nikolaus von Myra, geboren um 270 n. Chr. – ein Freund besonders der Kinder.
Für die gegenwärtige Zeit bitten wir auch um Heilige, die es vermögen, den schrecklichen Krieg zu einem Ende zu führen und die Hilflosigkeit schließlich mit der Gewalt zu versöhnen.
Es wird dies unser größter Wunsch für ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest sein:
EHRE SEI GOTT IN DER HÖHE UND FRIEDE AUF ERDEN …
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