Jubeln sollen die Bäume des Waldes vor dem Herrn, denn er kommt, um die Erde zu richten
1.Chronik 16, Vers 33
Ein Spaziergang durch den Wald.
Im Normalfall weichen belastende Gefühle der Leichtigkeit in der Natur. Der Mensch lässt sich ein auf die Freude, die er beim Laufen, Sehen, Riechen, Hören im grünen Wald empfindet.
Dabei wird ihm zunächst gar nicht bewusst, wie lebennsnotwendig der Wald, die Bäume überhaupt, zum Atmen sind, dazu Schutz und Schatten in großer Hitze.
Wer in der Nähe eines Waldes oder eines großen alten Baumes wohnt, wird bestätigen, dass Bäume jubeln können:
wenn die Äste sich mitsamt den Blättern wiegen, wenn man das Plätschern eines Baches zu hören vermeint, wenn das Gezwitscher der Vöge aufmerken lässt, wenn die Blätter, golden von der Sonne angestrahlt, rascheln, wenn bei ungestümem Wind die Äste knarren und sie mit der gesunden Krone, zuletzt mit dem ganzen Baum zu einem Chor des Jubelns ansetzen.
Und plötzlich weicht die wunderbare Stimmung.
Die „Thüringer Allgemeine“ macht auf die neue Sicht aufmerksam: „Der Wald ist im Wandel – eine Katastrophe für die Bäume“ und an anderer Stelle: „… man findet auch jetzt noch Bäume mit unübersehbarer Schädigung“, verheerende Folgen des Hitzesommers 2020 und des Befalls durch den Borkenkäfer – die von Menschen verursachte Klimaveränderung.
Unser Spaziergang heute durch den Wald gerät schließlich zu mehr Aufmersamkeit, aber auch zu Gefühlen der Trauer, sogar des Entsetzens und dennoch mit dem hoffnungsvollen Blick auf die Aufforstung widerstandsfähigerer Bäume, die einst wieder jubeln lassen sollen.
Nun aber hat unser Monatsspruch noch einen zweiten Teil, der, wie man auf ´s Erste so liest, nicht zum Beginn des jubelnden Verses passen möchte.
„Gott kommt, um die Erde zu richten.“
Eigentlich hat sein Gericht in den Wäldern schon statt gefunden, denn an den Klimasünden sind wir Menschen schuld. Haben wir das Sterben der Fichten als „Gericht“ eigentlich bisher überhaupt wahrgenommen?
Es ist im Zusammenhang mit dem Lobgesang Davids nicht davon auszugehen, dass der Autor des 1. Chronikbuches das Jüngste Gericht mit den so plötzlich erschreckenden Worten meint, denn wenige Verse zuvor ruft er aus: „… die Erde sei fröhlich … und das Feld sei fröhlich und alles, was darauf ist“.
Gott ist Liebe und verspricht uns Menschen seine Vergebung für unsere Schuld. So kann sein Gericht nur ein Gnadengericht sein, denn seine Liebe hat Jesus in die Welt gesandt, um zu retten.
Dessen allerdings sollten wir uns bewusst werden. Innere Einkehr und innere Gewissensbefragung sind Gottes Gericht und Rettung zugleich.
(nach Johannes 3, 17)
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