Sara aber sagte: Gott ließ mich lachen
1. Mose 21, 6
Da gibt es das gute Lachen, das fröhliche, anerkennende. Aber da gibt es auch das böse Lachen, das des Spotts …
Als ich etwa in die fünfte Klasse ging, gehörte zur Klassengemeinschaft eine schüchterne, außerdem leistungsschwache Schülerin. Keiner traute ihr etwas zu. Eines Tages wurde sie an die Tafel gerufen, um eine Rechenaufgabe zu lösen. Nicht lange Zeit währte es und das Mädchen schrieb die richtige Lösung an die Tafel. Ein Sturm des Lachens brauste durch die Klasse.
Lachten wir alle aus Freude über ihre Leistung, die ihr niemand zugetraut hatte? Oder zeigte sich das Lachen in Form von Spott und Gehässigkeit?
Die Bibel weiß von den verschiedenen Arten des Lachens – als Ausdruck de Freude, der Sicherheit und auch des Spotts.
Sara, die Frau Abrahams, erlebte einmal solch eine Situation, in der ihr nicht klar wurde, ob die Nachbarn und Freunde über sie lachten oder aber fröhlich mit ihr lachten.
Denn sie war wie auch Abraham sehr alt, als Gott sie wissen ließ, dass sie ein Kind zur Welt bringen werde. Sara entfuhr dabei ein leises Lachen, wohl aus einer gewissen Ungläubigkeit heraus. Und sie dachte an alle, die sie kannten und fürchtete deren spöttisches Gelächter.
Aber es kam anders. Ihre Freude über den neugeborenen Jungen teilten alle mit ihr.
„Gott hat mir ein Lachen zugerichtet“, so vermochte sie nach der Geburt ihres Kindes voll Dankbarkeit zu sagen. „Alle, die davon hören, werden sich mit mir freuen“. Gott hatte dem Paar zudem eine große Nachkommenschaft verheißen – das Volk Israel.
Und Sara, bis vor kurzem noch eine unbedeutende Frau, würde die „Urmutter“ von Gottes Volk werden.
Zu Saras Lachen gehört dann auch der Name ihres Kindes: Abraham hatte ihn Isaak genannt,
was so viel wie „er lacht“ heißt oder „Gott hat zum Lachen gebracht“, also zur Freude, auch über Gottes eingehaltenes Versprechen.
Es ist (s.o.) nicht immer leicht, besonders im Alten Testament, das Lachen richtig einzuschätzen. Es mag manchmal „den Anklang von Unbedachtem und spöttischer Aggression“ haben; der Theologe Max Lühl hat darüber in seiner Schrift „Lachen als anthropologisches Phänomen“ gearbeitet.
Für unseren Monatsspruch aber bedeutungsvoll ist die Tatsache, dass, wenn Gott unwirklich Erscheinendes verspricht, dies auch einhält – zur Freude der Betroffenen.