Er allein breitet den Himmel aus und geht auf den Wogen des Meeres. Er macht den Großen Wagen am Himmel und den Orion und das Siebengestirn und die Sterne des Südens.
Hiob 9, 8-9
Menschen sehnen sich nach Geborgenheit.
Schon im wohnlichen Bereich zeugen Decken auf den Sitz- oder Schlafmöbeln für das Gefühl von Wärme und Schutz.
So kann das Firmament, das Himmelsgewölbe verglichen werden mit einer „Himmelsdecke“.
Sie soll uns wie eine wärmende Decke Schutz und Geborgenheit vermitteln.
Die Gestirne des Himmels erinnern uns an das Kinderlied des Dichterpfarrers Wilhelm Hey.
1837 wurde es erstmalig veröffentlicht:
„Weißt du, wieviel Sterne stehen an dem blauen Himmelszelt …“
In diesem Lied beschreibt der Dichter Gottes Wertschätzung für seine Schöpfung und seine Liebe zu uns Menschen: „dass ihm auch nicht eines fehlet an der großen Zahl“ und – „dass sie ohne Sorg und Mühe fröhlich sind im Tageslauf“.
Das Nachdenken über diese Liedzeile in der dritten Strophe fällt heute besonders schwer angesichts der Katastrophen in der Welt, auch noch immer des 9. November 1938, der „Kristallnacht“ gedenkend.
Die Bilder aus den heutigen Kriegsgebieten machen uns beinahe sprachlos. „Fröhlich sein im Tageslauf“? Eine schützende Himmelsdecke?
„Wie kann der Schöpfergott dieses gehäufte Unglück für Tausende Menschen zulassen? Wie für die Natur, sein Schöpfungswerk?
Dürfen wir Christen so fragen? Ja, denke ich, wir dürfen wie so viele Beter es in den Psalmen getan haben
Wir dürfen wie sie klagen: „Da sah Gott ihre Not an, als er ihre Klage hörte“, heißt es im 106. Psalm.
Wir kennen Gottes Wege nicht, aber wie Hiob nach all den Schicksalsschlägen, die er erlitten hat, sein Vertrauen in Gott nicht verlor, so wollen wir unser Vertrauen nicht versiegen lassen, um doch in einer kommenden Zeit dem Monatsspruch, von Hiob geäußert, nachzusinnen und die Sätze aus dem 136. Psalm zu den unseren werden zu lassen:
„der die Himmel mit Weisheit gemacht hat, der die Erde über den Wassern ausgebreitet hat, der große Lichter gemacht hat, die Sonne, den Tag zu regieren, den Mond und die Sterne, die Nacht zu regieren, denn seine Güte währt ewiglich“.
Gebet
Gott, wir danken dir, dass du unseren Weg bestimmst,
nicht der Zufall und nicht die Sterne.
Du allein bist es, der uns führt.
Lass uns daran glauben
und dich um Menschlichkeit in der Welt bitten.
AMEN