Jesus Christus spricht: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen
Matthäus 5, 45
Zwei Forderungen aus der Bergpredigt, die uns Menschen wohl am schwersten fallen.
Die Gegenwart mit dem Ukraine-Krieg, dem Krieg im Sudan, im Jemen … so viel mehr müsste noch aufgezählt werden.
Vielleicht sollten wir auch an die noch nicht so lang vergangene Zeit in der DDR denken:
Menschen wurden verhaftet und mit Drangsal beschwert, weil sie nicht im Sinne des Regimes dachten und handelten.
Sie also hätten ihre Peiniger lieben und für sie beten sollen?
Gehen wir noch einen Schritt weiter zurück in die Zeit des Nationalsozialismus: Sechs Millionen Juden wurden in Konzentrationslagern gequält und ermordet.
Ihre Peiniger lieben? Für sie beten? Verlangt da Jesus nicht Unmögliches?
Wie steht es in unserer heutigen Gesellschaft? Das Klima unter uns ist rauer geworden, an manchen Stellen kann man sogar von Unmenschlichkeit reden: Was würden die Angehörigen der Opfer von Amokläufern sagen, wollten wir ihnen Jesu Aufforderung nahelegen? Die Antwort ist klar. Überfälle, Einbrüche, Mobbing untereinander und Gegeneinander lassen nicht mehr von Liebe reden.
Die Betroffenen fühlen sich verfolgt. Es drängt auf allen diesen Ebenen nach Konfliktlösung.
Eine solche stellt z.B. das „Friedensstiftertraining“ dar – ein Jugendprojekt, nach dem
Jugendliche befähigt werden, Gewalt zu erkennen und gewaltfreie Alternativen zu entwickeln.
Wer könnte Vorbildwirkung haben?
Namen wie Mahatma Gandhi oder Dietrich Bonhoeffer fallen, Pablo Picasso, der zwar kein Christ war, aber die „Friedenstaube“ ins Leben gerufen hatte. Und nicht nur diese Taube gilt als Friedenssymbol, sondern auch der Ölzweig, den sie im Schnabel hält. Der berühmte Maler und Kriegsgegner geht dabei auf die Geschichte mit Noah und seiner Arche zurück.
Auch der ehemalige Bundeskanzler Willi Brandt gab 1970 durch die Geste der Demut mit seinem Kniefall vor dem Ehrenmal des Warschauer Ghettos ein Beispiel für Respekt.
Mit diesem seinem Verhalten zeigte er der Welt, wie Frieden Gestalt annehmen kann
Der Buddhismus als nicht christliche Religion ist eine Religion des Friedens:
„Durch Freundschaft kommt die Feindschaft zur Ruhe“.
Das Alte Testament spricht an vielen Stellen von Feindschaft; selbst die Psalmen sind nicht von Rachegedanken frei. Von Gott wird vom Propheten Nahum berichtet, dass er seine Feinde mit Finsternis verfolgt“.
Wenn wir Menschen aber die Aufforderung Jesu einhalten möchten – es wird uns schwer gelingen, denn Feindesliebe ist keine Leistung, sondern sie ist ein Geschenk Gottes, eine Gnade…
Um diese Gnade und um unser Bemühen um Frieden wollen wir Christen beten.
Gebet
Gott, wir bitten dich um den Frieden in unseren Herzen, wie Albert Schweitzer es formuliert hat: Das schönste Denkmal, das ein Mensch bekommen kann, steht in den Herzen der Mitmenschen.
AMEN