Hört nicht auf zu beten und zu flehen! Betet jederzeit im Geist; seid wachsam, harrt aus und bittet für alle Heiligen!

Epheser 6,18

Unsere Zeit ist geprägt von Angst, Verwirrung bis hin zu Hoffnungslosigkeit. Auch wir Christen sind zu Zeiten davon nicht ausgenommen. Vom Apostel Paulus wissen wir, dass er sich in einer schweren, beinahe auswegslosen Situation befand, als er, wie er es selbst beschreibt, „in Ketten lag“, also hinter Gefängnismauern. Und dennoch war er fähig, an seine Briefadressaten in Ephesus zu appellieren, im inständigem Beten nicht nach zu lassen. Mit den Aufrufen unseres Monatsspruches lebte er beispielhaft seinen eigenen Glauben vor. Da ist nichts von Angst, Verwirrung und Ausweglosigkeit zu spüren.

Im Gegenteil: Standhaftigkeit, Beharrlichkeit und Wachsamkeit im Gebet, so schreibt er in seinem Brief, werden zu einer Lebenseinstellung führen, die Mut verleiht. Mit Beharrlichkeit beim Beten wird dieses zu einer fortwährenden Gewohnheit, die wiederum Ruhe und Geborgenheit verspricht: „Wir legen alles Gott in die Hände“. Solches Beten, am besten zu festen Zeiten fest gelegt, entwickelt sich für den Betenden zu einem Gespräch mit Gott, zu einem innigen Miteinander mit ihm. Beten für sich selbst darf beim „selbst“ nicht stehen bleiben. Es schließt den Menschen neben sich, besonders die Menschen in Not ein. Diese Art von beten setzt Sensibilität und Aufmerksamkeit voraus.

Am Ende seines Gebetsaufrufs sind nicht die in der katholischen Kirche verehrten Heiligen gemeint, sondern die Fürbitte bezieht sich auf alle Getauften wie Ungetauften. Gottes Liebe gilt allen Menschen. In der schweren Zeit, die wir alle seit über zwei Jahren durchleben, ist es nicht so leicht, der göttlichen Liebe unserseits etwas entgegen zu bringen; da braucht es schon Beharrlichkeit im Gebet. Keinesfalls sollte uns Verzagtheit überkommen, weil aus ihr leicht Versuchung entsteht. Paulus beschreibt an anderer Stelle die Festigkeit im Beten mit einem Bild und der Sprache aus dem Militärischen: Schild des Glaubens, Helm des Heils, Schwert des Geistes – so nennt er das Wort Gottes. Die „geistliche Waffenrüstung“ überschreibt er dies alles.

Wir sollten uns gerade in der derzeit feindlichen Welt aufrütteln lassen, solcherlei Waffen – geistliche Waffen – sprechen zu lassen.